Die Rubrik ist ein Sammelgefäss von Gedanken, die mich während meiner Beratertätigkeit beschäftig(t)en. Dazu gehören Bildungs- und Managementthemen, politische Sichtweisen und Positionen, usw.
In 10 Ländern der Europäischen Union ist jede/r vierte bis fünfte Jugendliche im Alter zwischen 16 und 24 Jahren arbeitslos. Im EU-Durchschnitt der 27 Länder sind es knapp 15% oder jede/r siebte. Hält diese Situation mehrere Jahre an, kann aus der Problematik sozialer Sprengstoff erwachsen. In einigen dieser Länder spricht man von der Sorge um eine «verlorene Generation», welche ohne Perspektiven heranwächst.
Das Image der Berufslehre muss gestärkt werden. Denn nicht Kaderleute fehlen den Firmen, sondern Fachkräfte.
In den Volksschulen greift die «Neue Autorität» um sich. Der systemische Grundansatz lautet «Respekt statt Gewalt». Zu den zentralen Konzepten gehören Präsenz und gewaltloser Widerstand. In den Aspekten geht es um Werte, Beziehungen, aktive Präsenz, Unterstützung, Transparenz, wachsame Sorge und Deeskalation. – Gehörten diese Schwerpunkte bisher nicht in das Leitbild jeder pädagogischen Institution?
An den Bildungsinstitutionen mit angeblich moderner Pädagogik und Didaktik gilt Fachwissen als verzichtbar. Dieses wird - so lassen sich namhafte Stimmen vernehmen - geradezu als schädlich betrachtet. Die Hirne der Kinder und Jugendlichen dürften keinesfalls damit belastet werden. Schliesslich gehe es um Kompetenzen und Emotionen.
Ein weiteres Mal soll die Schule reformiert werden. Statt sich auf die Schwachstellen zu konzentrieren, wird ein Nebenschauplatz bearbeitet, der keinen Mehrwert generiert.
In der Berufsbildung müssen die Ausbildungsgänge der einzelnen Berufe alle fünf Jahre überprüft werden. Damit soll erreicht werden, dass die Lerninhalte arbeitsmarkttauglich bleiben. In zahlreichen Berufen ist die Technologie ein fortschreitender Treiber. Hier gilt es auch für Berufsfachschulen, innerhalb der halben Dekade die neusten Innovationen in die laufende Lehrzeit zu integrieren.
Die jüngere Generation an Arbeitskräften verlangt nach flexibleren Arbeitszeitmodellen. Man kann das gut oder schlecht finden. Doch gerade in Zeiten des Fachkräftemangels können Unternehmungen mit kreativen Angeboten nur gewinnen, wenn sie sich darauf einlassen. Bereits gibt es solche Firmen.
Das Grundproblem beim Neid ist das Vergleichen. Wir verspüren das Neid-Gefühl immer dann, wenn wir uns mit einer anderen Person messen und feststellen, dass sie uns in irgendeiner Weise überlegen erscheint. Das kann eine Eigenschaft, eine Leistung oder eine Errungenschaft sein. Fokussiert auf das (Fach-)Wissen und Können resultiert der Wunsch, über dieses Knowhow genauso zu verfügen. Insbesondere schwer zu ertragen ist es, wenn uns die betreffende Person besonders ähnlich erscheint. Unter gleichartigen Berufsgruppen respektive unter Expertinnen und Experten ist Neid häufig anzutreffen.
Vertrauen ist die Basis aller Beziehungen im Privaten wie im Beruflichen. Es ist ein Gefühl, das entweder auf sich selbst bezogen ist, im Glauben der eigenen Stärken und Fähigkeiten. Das nennt man Selbstvertrauen. Oder es ist gleichermassen auf andere gerichtet. Das nennt man Fremdvertrauen. In der Arbeitswelt gleicht letzteres einem wichtigen und unschätzbaren Wert, der Nähe schafft und zu stabilen Bindungen zum Gegenüber führt.
Der Zusammenhang zwischen Beziehungs-/Bindungsstärke und Konfliktfähigkeit ist bekannt. Letztere ist die Folge der ersteren und erstrebenswert. Sie kann durch Kontakthäufigkeit erreicht werden.
Auf das Thema «Sitzungsmanagement» trifft man, wenn so genannte Zeitfallen reduziert resp. eliminiert werden sollen. Diese liegen gemäß Studien insgesamt zwischen 10 und 20 Prozent. Meetings gehören zum Arbeitsalltag. Aufgrund der summarisch hohen Zeit macht es Sinn, genau hinzuschauen. Sitzungen müssen stets ein Ziel haben, effektiv (die richtigen Dinge tun) und effizient (die Dinge richtig tun) sein.
Agilität ist in vielen Organisationen zum Schlagwort von Dynamik geworden. Dadurch wird impliziert, dass die geistige, strukturelle und organisationale Beweglichkeit notwendig sei, um den aktuellen und künftigen Herausforderungen begegnen zu können.
(Beitrag folgt)
Die Kräfteverhältnisse bei Abstimmungen und Wahlen verschieben sich. Die Älteren gewinnen an Einfluss, oder: das Volk ergraut. Für die Jugend heißt das: Sie muss zum einen mehr für ihre Belange kämpfen und zum andern muss die politische Bildung an den Bildungsinstitutionen der Sekundarstufe 2 verstärkt werden.
Siehe auch den Denkanstoss unter www.strategiedialog21.ch
Die Bezeichnung «Letzte Generation» impliziert, dass nach dieser – auf die Menschheit bezogen – nichts mehr komme. Die Etikette bedeutet demnach, dass nach dieser Generation alles zu Ende sei. Sich eine solche Endzeit-Bezeichnung anzueignen, grenzt an Unverschämtheit. Zugleich ist sie ein Affront all denen gegenüber, die – wie das frühere Generationen auch getan haben – an die Zukunft glauben und diese mit legalen Mitteln gestalten. Eltern mit Kleinkindern fragen sich, wie sie denn ihre Nachkommen betiteln sollen, wenn die «Letzten» anscheinend schon da sind.